LBW-Spotlight, 2. Herren29. Oktober 2025

LBW-Spotlight EP.4: Frischer Wind in der 2. Herren

Im vierten Teil des LBW-Spotlights steht mit der 2. Herren eine Mannschaft im Fokus, die einen hervorragende Saisonstart hingelegt hat. In der Oberliga sind die LippeBaskets 2 eine feste Größe – bekannt dafür, auch die Topteams regelmäßig ins Straucheln zu bringen. Doch über die sportlichen Erfolge hinaus erfüllt das Team eine zentrale Rolle im Vereinskonzept: Als Unterbau der 1. Herren bildet die „Zweite“ die entscheidende Brücke zwischen Jugend und Leistungsbereich. Hier sammeln junge Talente aus der u18 wie Max Sonntag, Josch Nägeler und Marco Gluch wertvolle Erfahrung und übernehmen Verantwortung, bevor sie den Sprung zu festen Größen in der Regionalliga schaffen.

Nach mehreren Jahren Kontinuität hat sich die Mannschaft im Sommer deutlich verändert. Marc Schwanemeier konzentriert sich nun vollständig auf seine Co-Trainerrolle bei der 1. Herren und steht nicht mehr an der Seitenlinie, Jan König, zuletzt als Spielertrainer aktiv, ist inzwischen Teil der 3. Herren. Auch Justus Altmeyer wechselte in die Dritte, während Stefan Pavleski seine aktive Karriere zumindest vorerst beendete, um sich seiner jungen Familie zu widmen. Damit verlor die Mannschaft feste Größen der letzten Jahre, es endete eine Ära – und gleichzeitig begann eine neue.

Die Verantwortung übernahm mit Dennis Köhler ein Coach, der den Verein gut kennt. Dennis war bereits als Spieler in Werne aktiv und pflegte stets einen engen Draht, bevor er nun nach erfolgreichen Jahren in Dortmund-Barop an die Lippe zurückkehrt. Mit einem souveränen Auswärtssieg gegen sein altes Team gelang ein Einstand nach Maß – der Auftakt zu einem perfekten Start mit drei Siegen aus drei Spielen bis zur Herbstpause. Unter Dennis präsentiert sich die Mannschaft zielstrebig und sehr geschlossen. Der neue Coach steht für einen klaren Ansatz: junge Spieler fordern und fördern, Verantwortung verteilen und gleichzeitig den etablierten Kräften Raum geben, ihre Erfahrung einzubringen. So entsteht eine Mannschaft, die den typischen LippeBaskets-Spirit verkörpert – ehrgeizig und teamorientiert.

Über den gelungenen Neustart, was die Mannschaft ausmacht und die Bedeutung der 2. Herren im Gesamtgefüge der LippeBaskets spricht Headcoach Dennis Köhler:

Dennis, du bist im Sommer nach Werne zurückgekehrt – diesmal als Headcoach der 2. Herren. Wie fühlt es sich an, wieder Teil der LippeBaskets zu sein?

Es fühlt sich wie eine Heimkehr an. Der Kontakt nach Werne – vor allem der Austausch mit Christoph – ist ja nie abgerissen, auch wenn ich natürlich die letzten drei Jahre als Gegner in der Halle war – was nebenbei gesagt ein echt bescheidenes Gefühl war. Hier in Werne ticken die Uhren einfach anders. Hier gilt das „Wir“ vor dem „Ich“. Das war in meinen Jahren als Spieler schon so und ich wusste daher genau, worauf ich mich freuen darf, wenn ich wieder zurück bin. Wenn jetzt noch die Ballspielhalle freigegeben wird, wird dieser Zusammenhalt vereinsintern nochmal stärker, weil wir nicht über die ganze Stadt verteilt sind und andere Teams kaum sehen. Darauf freue ich mich ganz besonders, wenn es auch endlich wieder in die Kabine der Heimmannschaft geht.

Hinter euch liegt ein Sommer voller Veränderungen. Wie hast du den Umbruch im Team erlebt – und wie hat sich die Mannschaft gefunden?

Mit den Abgängen von Jan und Justus ging auch locker 80% des Ballhandlings aus den letzten Jahren. Ich habe am Anfang der Vorbereitung geglaubt, dass wir eine Weile dafür brauchen werden, um das zu ersetzen und damit klar zu kommen. Aber wir haben das perfekt im Kollektiv aufgefangen. Spieler, die zuletzt nicht so oft den Ball in der Hand hatten, vor allem unsere jungen Spieler, bekommen dadurch mehr Platz zum Entwickeln. Fehler dürfen gemacht werden, nur so lernst du daraus und wirst besser. Natürlich hilft es, dass Fin weiterhin an Bord ist, der ein absolut toller Leader ist – trotz jungen Alters. Aber er war schon früh Teil der Truppe, ich habe ja sogar damals schon mit ihm zusammengespielt und war schon damals mein Lieblings-Teammate, weil er einfach super drauf ist und tough ist. Er ist schnell in seine neue Rolle reingewachsen und macht das bis hier hin schon sehr gut. Wichtig war aber auch, dass Veterans wie Robin, Ömer und Vladi an Bord geblieben sind. Unsere jungen Spieler können noch viel von ihnen lernen, ehe der Stab Stück für Stück weitergegeben wird. Ansonsten ist das Team ja auch fast komplett zusammengeblieben und mit Marco ist nur ein einziger Neuzugang dabei.

Ihr seid mit drei Siegen in die Saison gestartet. Was macht die Mannschaft aktuell so stark?

Die Ausgeglichenheit der Truppe. Wir sind auf jeder Position gut besetzt, sind ein tiefes Team und spielen auch bewusst mit einer größeren Rotation. Das passt zu uns und dem Standort Werne. Jeder trägt seinen Teil dazu bei, auch wenn es nur fünf Minuten sind. Aber ich weiß, dass ich jedem Spieler vertrauen kann, dass er zu jeder Zeit alles gibt, um für das Team das Maximum rauszuholen. Es macht auch einen riesigen Unterschied, wenn die Jungs einem zu hören, meine Ideen annehmen und diese dann auch umsetzen. Die Kommunikation zwischen mir und den Führungsspielern ist immer respektvoll, klar und zielorientiert – das fördert unseren Erfolg als Team.

Die 2. Herren spielt eine wichtige Rolle im Verein. Welche Ziele hast du Blick darauf für diese Saison?

Das oberste Ziel hier ist es, Talente zu fordern und zu fördern. Wir haben zwei Hand voll spannender Talente, die bereits bei uns fest integriert sind aber auch – und das darf man nicht vergessen – noch ein paar weitere junge Spieler aus der U18, die bewusst schon so oft wie möglich bei uns mittrainieren. Die Zukunft ist rosig, wir haben einen richtig starken U18-Jahrgang, den Tim da beeindruckend ranzüchtet. Ich will diesen Spielern helfen, sich bei uns zu entwickeln und würde es mir wünschen, bei einem Spiel der Ersten zu sitzen mit ein paar von meinen Jungs, die bei mir „Laufen“ gelernt haben. Tabellarisch gesehen haben wir kein Ziel formuliert – das sollen die anderen machen. Wir werden unseren Weg gehen und schauen, wo wir am Ende landen. Ich denke aber, dass wir das Potenzial haben, jedes Team in dieser Liga zu schlagen

Viele junge Spieler, wie Max Sonntag oder Josch Nägeler, stehen zwischen Jugend, 2. und 1. Herren. Wie begleitet du sie auf diesem Weg?

Ich stehe immer mit Rat und Tat zur Seite, nehme mir auch abseits der Halle immer Zeit, rede viel mit den Jungs. Auch privat. Die Jungs sind in einem Alter, wo sie basketballerisch einen großen Schritt vom Jugend- in den Herrenbereich machen, aber auch vielleicht gerade ihren Schulabschluss machen, die erste Freundin haben und und und. Das ist für mich als Coach auch wichtig, um zu wissen, wie ich das Beste aus den Jungs herauskriege. Vor allem mit Josch, der noch etwas zurückhaltend ist, weil er noch nicht so ganz weiß „was darf ich eigentlich?“ – aber er kommt so langsam, hatte einen starken Test zuletzt in Telgte, wo er starten und einfach mal frei aufspielen durfte. Max hat ja noch die NBBL und ist viel bei Christoph im Training und ist damit schon etwas reifer. Aber Jungs wie Darin, Marco und auch Kjell Lehmann machen bei uns alle ihre nächsten Schritte und das ist einfach wunderbar, ein Teil davon zu sein.

Zum Abschluss: Gib uns einen Ausblick auf eure kommende Aufgabe gegen Vorhalle am Freitag.

Erstmal hoffe ich, dass wir auf den ein oder anderen Zuschauer hoffen dürfen, wenn wir offiziell die Ballspielhalle wieder „einweihen“. Vorhalle war ein Team, das ich nicht kannte und nicht einschätzen konnte. Ich bin vor ein paar Wochen nach Hagen gefahren und habe mir ein Spiel angeschaut, um die Jungs besser auf das Spiel vorbereiten zu können. Das war im Nachgang auch sinnvoll, denn ich weiß nun, dass Vorhalle auf eher ungewöhnliche Verteidigungsformen setzt. Vorhalle ist ein sehr sehr toughes, robustes Team. Wir sind aber das deutlich jüngere, fittere und tiefere Team. Aber es wird nicht leicht, wir müssen die Toughness matchen, das Brett kontrollieren und schnell nach vorne spielen, den Gegner müde machen. Gelingt uns das, sehe ich gute Chancen für einen Sieg. Und jetzt nochmal: Alle in die Halle – außer ihr fahrt zum parallelen Auswärtsspiel der Ersten in Leverkusen!

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